Liebe LeserInnen!
Es ist nicht zu übersehen, der Sommer macht sich vom Acker, herbstliche Winde bringen ersehnten Regen für die einen, Mistwetter für die Anderen. Der Spätsommer ist in der chinesischen Medizin eine extra Jahreszeit/ Wandlungsphase, die dem Element Erde zugeordnet ist. Es blühen fast alle Pflanzen in gelb, die Felder sind es und die Ernte ist in vollem Gange. Alljährlich ist es für mich ein Fest in dieser Üppigkeit zu wandern und gleichzeitig macht sich ein wehmütiges Abschiedsgefühl in mir breit. Es immer ein trauriges Gefühl, wenn der Hochsommer vergeht. Ein Übergang eben….
Ambivalenz ist das Wort, was mir dazu einfällt. Gegensätzliches, Widersprüchliches und Unklares finden wir ja um uns herum überall in diesen wilden Zeiten. Es gibt Tage, an denen ich morgens tieftraurig bin, fern jeder Zuversicht, dann erhascht mich ein seltenes Lächeln eines Mitmenschen und mein Herz geht wieder auf. An anderen Tagen gehe ich beschwingt durch meinen Praxisalltag und stürze durch aggressive Menschen auf der Strasse ins Grübeln. Emotionale Kompetenz ist gefragt, ich nehme mir vor, offen zu sein…
Mich bewegen viele Fragen, auf viele gibt es (noch) keine Antworten. Ich frage mich z.b. wie wir jemals wieder in eine natürliche Berührbarkeit finden, wie unser reiches naturheilkundliches Erfahrungswissen zu Viruserkrankungen genutzt werden kann, wie wir mit den vielen Ängsten vor Krankwerden und Sterben lebendig leben sollen u.v.a.
Vor allem frage ich mich täglich, wie ich Ruhe und Gelassenheit bewahren/ wiederfinden kann. Ich möchte weiter den Andersdenkenden ihre Freiheit genauso lassen wie mir meine. Ich werde weiter im Austausch sein über alle ebenso wichtigen Themen ausserhalb der Covid19- Erkrankung und wünsche uns allen den Mut zur Veränderung, ganz persönlich und kollektiv.
Meine Sommercamp-Zeit war ebenso ambivalent geprägt von unglaublich Bezauberndem neben handfesten Schwierigkeiten mit dem menschlichen Miteinander. Am meisten gefragt war meine Empathie und die Gabe des Mitgefühls für all unsere Verschiedenheiten. Genossen habe ich das tägliche in, am und auf dem Wasser sein, die vielen Wasservögel, Eulen und anderes Getier und das ganztägige Draussen- Sein fern des Stadtlärms.
Ich hoffe, ihr hattet ebenso gute Ferienzeiten mit Denkpausen und voller Seelenfutter, wo auch immer ihr den Sommer verbracht habt bisher.
Für den November plane ich Waldfrauentage vom 18. bis 22. 11. im schönen Stützerbach. Die Flyer sind in Arbeit, das Hygienekonzept steht. Wenn ihr eine Mini-Auszeit mit viel Wildnis und Seelennahrung erleben möchtet, haltet euch schonmal den Termin frei. Es ist ein Angebot für Krisenmüde, Erschöpfte, Waldhungrige, Entspannungssuchende und Gruppenliebende, ich freue mich schon sehr auf heilsame Erfahrungen. Gerne könnt ihr euch auch schon vormerken lassen.
Ich wünsche euch nach der Ferienzeit einen beherzten Neustart in den Alltag, der ja auch seine Reize hat und freue mich über das eine oder andere Feedback oder ein Wiedersehen. Sorgt gut für euch. Liebe grüsse Sylvia